Textile Vielfalt für erste Osterkrone

2011-presse-textile-vielfaltDie Neubegründung der Osterbrunnen-Tradition in unserer Region geht auch dieses Jahr weiter. Neu in die Runde der Osterbrunnen-Gemeinden werden aufgenommen: Kurtschau und Greiz. Greiz ist auch bekannt als „die Perle des Vogtlandes“. Beide Gemeinden werden in diesem Jahr zum ersten Mal einen Osterbrunnen schmücken. Der Vorbericht für den Greizer Osterbrunnen liest sich ganz spannend und das „Konzept“ für einen österlichen Brunnen in der Stadt der Stoffe ist stimmig. Der „Neue“ ist bestimmt einen Osterausflug wert.

Das Langenwetzendorfer Osterbrunnen-Team möchte die Kollegen aus Greiz dahingehend unterstützend, dass wir uns erlauben, auch ein kleinwenig die Werbetrommel für den Greizer Osterbrunnen mit zu rühren.

Hier zunächst der Bericht aus der OTZ. Nach einem Besuch des Brunnens werden wir ihn bestimmt mit in die Empfehlung unserer Osterbrunnen-Rundfahrt aufnehmen.

OTZ vom 02.04.2011

Textile Vielfalt für erste Osterkrone

Nah dran Geschickte Hände wollen mit besonderem Osterschmuck eine Tradition für Greiz begründen

Die Frauen der AWO-Begegnungsstätte in Greiz wollen mit besonderem Osterschmuck eine Tradition für Greiz begründen. Sie haben über 1200 Styropor-Eier bunt angezogen – für die erste Osterkrone in der Stadt, die der Röhrenbrunnen auf dem Kirchplatz tragen soll.

Von Kathrin Schulz

2011-presse-osterbrunnen-greiz-otzGreiz. Konzentriert sitzen die Frauen um den großen runden Tisch in der AWO-Begegnungsstätte der Greizer Marienstraße – nähen, sticken, stricken oder häkeln. Ein lockeres Gespräch, auch mancher Scherz fliegt hin und her. Schnell wird klar, hier dreht sich alles ums Osterei. Und das schon seit September. Immer montags und donnerstags treffen sich 16 Frauen hier bei der Arbeiterwohlfahrt, um an der ersten Osterkrone für Greiz zu arbeiten.

„Erste Ideen zum Osterschmuck haben wir bereits im Mai entwickelt“, weiß Bärbel Tröger, die Leiterin der Begegnungsstätte. „Da aber die Osterkrone hier in der Stadt keine Tradition hat, wollten wir natürlich etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen.“ Und was liegt näher mit einer Vielzahl geschickter Handarbeitskünstlerinnen in der einstigen Stadt der Stoffe, als die Traditionen textiler Flächengestaltung auf die Eier zu übertragen? Was sich zunächst allerdings als leichter gesagt als getan erwies, wie ein beredtes Nicken aus der Runde bestätigt. Die Frauen tüftelten, nähten, strickten und stickten, auch Eier mit Applikationen gibt es.

Für die Vielfalt bunter Stoffe, die von den Greizern für die kunstfertigen Handarbeiten gespendet worden sind, dachten sich Bärbel Tröger und ihr Team eine besondere Technik aus. Die Styroporeier werden geschlitzt, die Stoffteile nach Schablone zugeschnitten und über das Ei gespannt. Draht sorgt dafür, dass der Stoff im Schlitz auch hält. Die metallene Bauchbinde des Eis verschwindet unter einer Häkelschnur. Und damit die Eier – ob stoffbespannt, bestickt oder umhäkelt – in der Osterkrone später auch dem Wetter trotzen, werden sie in klarem Lack getaucht. Und kurzerhand am Wäschetrockner, der nebenan in der Werkstatt steht, getrocknet.

Dort findet auch das Gestell der Osterkrone seinen Platz, das in diesen Tagen schon die bunte, textile Vielfalt ahnen lässt, die den Osterschmuck für den Greizer Röhrenbrunnen so unverwechselbar macht.

„Bettina Hamann aus der Parkgasse hat uns den Entwurf für die Osterkrone gemacht“, erzählt Bärbel Tröger. „Wir haben uns für den Röhrenbrunnen entschieden, weil sich der Kirchplatz mit dem in sich geschlossenen Areal sehr gut dafür anbietet“, sagt sie. Die Mitarbeiter der Euroschule haben nach diesem Plan ein Metallgestell gebaut und verzinkt. Es wurde mit Schaumstoff gepolstert und dank Kunstrasen erhielt es ein grünes Kleid. Die Reußenkrone, die viele Greizer noch aus dem Festumzug zur 800-Jahr-Feier kennen, krönt diesen besonderen Osterschmuck.

Greizer Brunnen erhält Krone aus 1200 bunten Styroporeiern

Die Frauen mit den geschickten Händen absolvieren jetzt den Endspurt ihres Projektes. Über 1100 der 1250 kleinen und großen Styroporeier haben schon ihren Platz an den Seiden-Efeu-Ranken der Osterkrone gefunden, wie die Frauen stolz zeigen. Während Stoffe, Wolle, Garne aus der Bevölkerung für die besondere Handarbeit gespendet worden sind, hat Geschäftsmann Jürgen Frantz die übrigen Materialkosten übernommen.

Allen Unterstützern und Helfern dankt das AWO-Team sehr herzlich dafür.

Eine, die die gemeinsamen Handarbeitsstunden in geselliger Runde hier seit langem nicht mehr missen möchte, ist Anni Koller, die seit 1954 nebenan in der Marienstraße zu Hause ist. Ihre Spezialität sind die umhäkelten und eingestrickten Ostereier. Sie hat wie jeder der Frauen hier ihre spezielle Technik für den textilen Eierschmuck gefunden und ihren Spaß dabei. Der offensichtlich fit hält, denn Anni Koller ist die Alterspräsidentin in der Runde, im Oktober feiert sie ihren 91. Geburtstag.

Am Palmsonntag, den 17. April, ab 14 Uhr soll die Osterkrone mit einem kleinen Fest auf den Röhrenbrunnen gesetzt werden. Die Frauen sind schon sehr gespannt und laden die Greizer herzlich ein.

Und auch der Osterhase wird dabei sein.

 

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