Ostern 2019: Versuchsfeld – „Alles wächst“

Die Osterbrunnenszenerie „Versuchsfeld“ war für viele Besucher 2019 ein Highlight – uns hat sie bei der ganzen Osterbrunnenlogistik im Vorfeld mächtig ins Schwitzen gebracht. Was der Rabe Socke damit zu tun hat und warum manche Gerüchte einfach nicht stimmen, erklären wir Euch nach den Bildern.

Es gab unter den vielen Osterbrunnenbesuchern Gerüchte, wir hätten für das schöne Versuchsfeld extra ein Stück der Wiese im Park umgegraben. Liebe Leute, es sei versichert: Wir sind zwar ein bisschen verrückt, aber SO verrückt sind wir nun auch wieder nicht! Eigentlich war das „Versuchsfeld“ von uns niemals so geplant gewesen. Es hat sich durch Zufall einfach so ergeben.

Wir hatten 2019 unsere Osterbrunnenlogistik im Hintergrund fast fertig und waren guter Dinge, hervorragend im Zeitplan zu liegen. Endlich konnten wir aufatmen. Alles lag griffbereit und gut sortiert auf dem Dachboden. Das gröbste Kreativchaos war auch schon beseitigt und die Bastelmaterialien wieder im Fundus verstaut. Dann aber führte eine Fahrt am Park vorbei zu großem Entsetzen. Ohweh! Das darf doch nicht wahr sein! Wie soll das nur gehen?!

Was war passiert? Die Gemeinde bzw. der Bauhof hatte ca. drei Wochen vor dem Osterbrunnenaufbau das Parkgelände „in der Mache“ und im Rahmen dieser Arbeiten alte Wurzeln rausgemacht sowie die dabei entstandenen Löcher mit frischer Erde verfüllt. Das konnte so nicht bleiben, weil die Erde noch viel zu locker war. Wenn da Osterbrunnenbesucher reingetreten wären, hätten sie umknicken und sich schwer verletzen können. Bei Regen wäre das Brunnenareal auch schnell zur „Schlammlandschaft“ mutiert.

Nun war guter Rat teuer! Alles einfach mit Flatterband absperren? Nee, das sieht nicht. Das war keine Option. Den kleinsten Fleck konnten wir problemlos mit Nestern der Legefraktion abdecken. Für das größte Areal bot es sich an, eine Galerie zu machen und mit Staffeleien so zu umstellen, dass niemand Gefahr lief, in den lockeren Untergrund zu treten. Fehlten nur noch die Bilder für die Staffeleien. Das sollten Collagen mit den schönsten Fotos aus über 15 Jahren Osterbrunnen werden. Nur mal am Rande erwähnt: Konfetti wieder zusammensetzen, ist definitiv die leichtere Aufgabe. 😉

Lediglich für das mittlerste Areal fiel uns zunächst gar nichts ein. So vergingen mehrere schlaflose Nächte bis endlich die rettende Idee kam. Sie fand sich im Bücherregal unter den Kinderbüchern. Dort gibt es ein Buch vom kleinen Raben Socken. In „Alles wächst“ pflanzt er nach Herzenslust all jene Dinge im Garten, die ihm sehr gut gefallen wie Ostereier, Bonbons, Lutscher, … – in der Hoffnung, dass dieser „Samen“ aufgehen und sich vermehren würde. Was der Rabe Socke kann, das können unsere Osterhasen doch schon lange! Nur hatten wir zunächst nichts, was sich zum Pflanzen eignete. Das bedeutete: „Back to the roots!“. Erneut wurde das „Chaos“ aufgetragen, Pappmaché angerührt und damit Möhren, Lutscher und dergleichen mehr geformt. Die ganzen Werkstücke mussten nun erst wieder trocknen, mit Farbe angemalt und später zum Schutz auch nochmals lackiert werden. Dabei rückte Ostern näher und näher. In der Zwischenzeit starteten wir über das Internet einen Aufruf nach alten Pinseln. Die Langenwetzendorfer Maler waren so nett, ihr Werkzeug durchzusehen und einiges auszurangieren. Das gab genügend Material für einen stilechten Pinselzaun. Somit konnten wir den „borstigen Gesellen“ neues Leben einhauchen. Upcycling vom Feinsten!

Zum Schluss war es zwar ziemlich eng, aber wir haben es dennoch geschafft. Von unserer „Not“ hat kein Besucher etwas mitbekommen. Es sah alles so aus, als sei es  von Anfang an genauso  und nicht anders geplant gewesen. Ende gut – alles gut! Und so sind wir zum Versuchsfeld gekommen – quasi wie die Jungfrau zum Kinde. Aber irgendwo passt das auch wieder zu Langenwetzendorf. Gab es doch zu DDR-Zeiten die Versuchsanstalt für Saatgut.

Ob es jedoch das Versuchsfeld in einer abgewandelten Form auch 2020 geben wird, wissen wir leider noch nicht. Wir sind auf der Suche nach einer praktikablen Beetlösung – nur soviel steht fest: Die Parkwiese werden wir dafür jedenfalls nicht umgraben! ;o)