5555-mal rumeiern: Für einige Aumaer hat die vorösterliche Freude längst begonnen

Bei den Aumaern stehen alle Zeichen auf Ostern: Sie gestalten die Deko für die Osterglocke.

OTZ.de vom 27. Februar 2018 von Cordula Fischer

 

Auma-Weidatal. Noch etwas mehr als einen Monat dauert es, dann ist Ostern. Für einige Aumaer hat die vorösterliche Freude aber schon längst begonnen. Es sind Frauen, Männer und Kinder, die seit Rosenmontag alles vorbereiten, damit die Osterkrone am 23. März aufgebaut werden kann. Eine runde Sache.

„Wenn wir zu Hause etwas mit Eiern zubereiten, werden die ausgeblasen“, sagt Liane Steinhoff, Schatzmeisterin beim Kultur- und Heimatverein Auma. Das ganze Jahr denkt sie so an Ostern. 260 leere Eierschalen hat sie so im vergangenen Jahr gesammelt und aufbewahrt. Material für die Montagsmaler, die sich seit Rosenmontag treffen, um zu pinseln und zu lackieren. Kisten voller bemalter Eier, die im vergangenen Jahr die Osterkrone in Auma schmückten, werden vorher aber durchsucht.

Ostergefühl stellt sich beim Eiermalen ein

Ist ein Ei zerbrochen oder ist der an ihm befestigte Holzspieß locker, wird es aussortiert. Das passiere schon mal beim Auf- und Abbau, erklärt Monika Patzer, stellvertretende Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins. Für Liane Steinhoff ist spätestens jetzt klar: „Wenn man das erste Ei in den Händen hält, stellt sich sofort das Ostergefühl ein.“

5555 Eier braucht es, um die gebundene Krone zu dekorieren. Und ein paar zur Reserve, falls beim Aufbau ein Malheur passiert. Bei der farbenfrohen Deko ist jedes Ei ein Unikat. Sie erhalten eine Grundfarbe – die ist wichtig, um ganze Stränge damit auszustatten. Im vergangenen Jahr dominierten da Gelb-, Orange- und Rottöne, an der Girlande und den unteren Knöpfen waren es Blauschattierungen.

Jeder Montagsmaler pinselt dann darauf ein Motiv nach seiner Lust und Laune. Das können abstrakte Muster sein, Blumen, Tiere oder Landschaften. So sind auf einigen bereits fertigen Eiern das Aumaer Rathaus, die Franz-Kolbe-Regelschule, Blumen, Gesichter oder Fliegenpilze zu sehen. Es gibt auch ein paar goldene Eier, die Paul Scheibenpflug besonders gefallen. Der 83-Jährige ist jedes Jahr bei der Vorbereitung für die Osterkrone dabei. „Immer wenn ich gebraucht werde“, sagt er. Auch die winzigen Wachteleier gefallen ihm, die auf runde Bögen aufgesteckt sind. Manche davon sind mit Buchstaben versehen – so wünscht der Kultur- und Heimatverein Auma frohe Ostern.

Margitta Wolf verziert gerade leuchtend blaue Eier mit einem abstrakten Blumendekor in Gelb und Weiß. Während Dieter Ludwig zu den rosafarbenen Eiern greift. Ein Mann und rosa? „Mit irgendwas muss man ja anfangen“, sagt er. „Die Grundfarbe ist egal, entscheidend ist das Motiv, das drauf kommt“, sagt der Aumaer, der früher als Maler gearbeitet hat. Sein Beruf liegt ihm bei den Montagsmalern immer noch im Blut. Nicht nur Erwachsene pinseln um die Wette. Die beiden Mädchen Gioia Schauerhammer (11) und Sophia Jedan (8) wollen auch einen Beitrag zur Osterdeko auf dem Marktbrunnen leisten. „Ich denke mir Muster aus, die schön aussehen“, sagt Gioia. Sie ist das erste Mal zum Eiermalen gekommen. Sophia war letztes Jahr schon dabei.

Jeden Montag treffen sich die Aumaer Maler nun in den Räumen des Kultur- und Heimatvereins im alten Rathaus. Auch am kommenden um 14 Uhr. Bis zum 21. März wird dann auch die Osterkrone gebunden sein, am 23. März wird sie auf den Brunnen montiert. Dann geht für die Maler das Suchen los. Werden sie eines ihrer gestalteten Eier finden? Das wird wohl bei 5555 Exemplaren eher der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleichen. Aber darauf kommt es nicht an. Sondern: „Wir wollen etwas Schönes für Auma machen“, sagt Dieter Ludwig.

 

Original-Artikel samt Bildergalerie bei der OTZ hier anschauen: 5555-mal rumeiern: Für einige Aumaer hat die vorösterliche Freude längst begonnen

 

 

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