Die Osterkerze
Die Osterkerzen erhellen die Vigil-Feiern am Ostersonntag und bringen das Licht in die Kirchen zurück. Die Kerze symbolisiert Jesus Christus, den Erlöser, der auferstanden ist. Somit sind sie auch ein Zeichen, den Tod und das Sterben hinter sich zu lassen.
Das Christentum hat die Osterkerze als Pendant zu den ursprünglichen Brandopfern entwickelt. Die Brandopfer waren fester Bestandteil der heidnischen Sonnenwendfeiern im Frühling. Die Anhänger der alten Naturreligionen fanden sich durch die Übernahme des Brauches in die Kirchenliturgie wieder und ließen sich so einfacher zum Christentum bekehren.
Heute wird die Osterkerze meist aus Paraffin hergestellt. Früher wurden diese besonderen Kerzen aus kostbarem Bienenwachs gezogen und verströmten während der Lichtfeiern einen Duft, der auch ein wenig an das Paradies erinnerte. Um die Auferstehung und den Frühling zu feiern, werden die Osterkerzen mit Blumen und Blättern geschmückt. Die für diesen Anlass hergestellten Kerzen sind recht groß, da sie auch als Symbol für den Baum des Lebens stehen. Sie werden weiterhin meist mit dem Symbol des Kreuzes, der jeweiligen Jahreszahl sowie den griechischen Buchstaben Alpha und Omega verziert. Die letzteren beiden stehen für Jesus Christus, von dem es in der Bibel heißt „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“. In die Osterkerze werden außerdem fünf, mit rot eingefärbten Wachs überzogene Nägel gesteckt. Sie sollen die fünf Wunden von Jesus Christus, der als Märtyrer am Kreuz starb, symbolisieren: den Händen, den Füßen sowie das durch die Lanze durchstoßene Herz,
In der Osternacht wird die Kerze an einem Feuer außerhalb der Kirche entzündet und dann vom Diakon in die dunkle Kirche getragen. Er ruft dabei dreimal „Licht Christi“. Alle Gläubigen der Gemeinde entzünden an der Osterkerze mitgebrachte, kleine Kerzen und tragen im Anschluss an die Lichtfeier das Licht der Osternacht mit nach Hause.
Bildquelle: Friedenskirche in Kehl (Baden-Württemberg, Deutschland). 4028mdk09 (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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