Ostereier-Färben: Ganz natürlich mit Pflanzenfarben

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Es gibt nicht allzu viele Bräuche zur Osterzeit, die sich einer so großen Beliebtheit erfreuen wie das Ostereier-Färben. Im Handel gibt es jede Menge an Eierfarben zu kaufen. Viele davon sind chemischen Ursprungs. Doch das muss nicht sein. Ostereier können auch vollkommen natürlich in vielen Farben erstrahlen. Wir verraten, wie das funktioniert.

Pastellfarben sind derzeit eh groß in Mode und da kommt das Eierfärben mit Pflanzenfarben genau richtig, denn die Farben fallen hier meist dezenter aus. Weitere Pluspunkte, die für natürlich gefärbte Ostereier sprechen: Die Pflanzenfarben sind allseits gut verträglich, denn Nebenwirkungen sind keine bekannt. Und: Natürliche Ostereierfarben sind sehr preiswert, denn die Zutaten wachsen vielfach im eigenen Garten oder in der Natur. Man muss nur rausgehen und ernten. Pflanzenfarben können aus Gemüse, Tees und Kräutern gewonnen werden. Eventuell exotischere Zutaten gibt es meist in Drogerien oder Apotheken zu kaufen.

Vollkommen ungiftig und deswegen bestens geeignet

Vollkommen ungefährlich weil absolut ungiftig sind die Pflanzenfarben, die schon Großmutter kannte und verwendete.

Rote Farbtöne

  • Rote Beete
  • Apfelbaumrinde

Violett

  • Rotkohlblätter

Blaue Farbtöne

  • Holunderbeeren
  • Heidelbeeren

Gelbe Farbtöne

  • Birkenblätter (frisch oder getrocknet)
  • Kurkuma (sonnengelb)
  • Kamillenblüten

Orange Farbtöne

  • Roibostee
  • Hibiskusblütentee
  • Karotten
  • Ringelblumenblüten

Bräunliche Farbtöne

  • Tee
  • Kaffee
  • Zwiebelschalen

Grüne Farbtöne

  • Petersilie
  • Spinat
  • Efeublätter
  • Brennnessel
  • Getrockneter Matetee

Auch in der Apotheke gibt es eine große Vielfalt an Naturfarben. Hier sei nur auf das Cochenillepulver hingewiesen, dass für eine Rot-Lila-Färbung sorgt. Oder verlangen Sie Waid. Es erzeugt eine leuchtend blaue Farbe. Früher wurden damit Stoffe für den Blaudruck eingefärbt. Das Färber-Wau erzeugt einen kräftigen Gelbton.

Essig & Alaun – das Geheimnis für strahlende Farbe

Vor dem Färben der Ostereier sollten diese – egal ob gekocht oder ausgeblasen –  gründlich gereinigt werden. Dazu eignet sich ein kurzes Bad in Essigwasser Spülen Sie die Eier anschließend ab.

In der Vorbereitung muss das Pflanzenmaterial zerkleinert und in Wasser eingeweicht werden. Am besten geschieht das mindestens einen Tag vorher, damit es über Nacht stehen und ziehen kann. Dann das Wasser-Pflanzen-Gemisch ca. eine Stunde lang erhitzen. Das Wasser sollte dabei eine Temperatur knapp unterhalb des Siedepunktes erreichen. Filtern Sie anschließend den Farbsud. Danach empfiehlt es sich, zwei Gramm Alaun auf einen halben Liter Farbsud hinzuzufügen. Mit dem Alaun erfolgt eine Intensivierung der Farbtöne. Auch Pottasche hat eine ähnliche Wirkung.

Rohe oder ausgeblasene Eier müssen anschließend ca. 10 Minuten lang im Farbsud sieden. Gekochte und abgeschreckte Eier werden für 30 Minuten in den erkalteten Farbsud gelegt. Danach können Sie überprüfen, ob Ihnen der Farbton bereits zusagt. Eine intensivere Färbung erreichen Sie, indem sie die Eier noch länger im Farbbad belassen.
Ganz unterschiedliche, farbliche Variationen erhalten Sie, wenn sie das Farbbad im Nachhinein mit Essig versetzen.

Mit Speck den Ostereiern den letzten Schliff verpassen

Nehmen Sie die Eier mit einem Löffel vorsichtig aus dem Farbbad heraus und lassen Sie sie vollständig trocknen. Erst dann hält die Farbe „bombensicher“.

Den allerletzten, perfekten Schliff bekommen Ihre mit Pflanzenfarben gefärbten Ostereier, wenn die Eier zum Schluss noch eingefettet werden. Damit erhalten Sie zusätzlichen Glanz. Nehmen Sie einfach ein Stück Speck und fahren Sie damit über die Oberfläche des Eies. Nun sind die bunten Kunstwerke fertig und können am Osterstrauß oder im Osternest dekoriert werden.

Dank der Pflanzenfarben haben Sie nun wunderbar natürliche Ostereier.

 

Tipp am Rande: Achtung vor diesen Pflanzenfarben

Doch bevor man mit dem Färben der Ostereier mit Hilfe natürliche Pflanzenfarben beginnt, sollte man sich im Vorfeld genau informieren, welche der sogenannten Färbedrogen von vornherein ausscheiden. Verzichten Sie lieber auf nachfolgende Pflanzenfarben, denn hier besteht eine erhöhte Vergiftungsgefahr. Die Eier sind anschließend nicht mehr zum Verzehr geeignet. Von daher eignen sich diese Farben allenfalls zum Färben von ausgeblasenen Eier:

  • Brasilholz,
  • Rotes Sandelholz,
  • Gelbholz
  • Blauholz sowie
  • Krapp

Bildquelle:  Hans / Pixabay.com